Keine Bürgerversicherung als Preis für die Fortsetzung einer großen Koalition

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach dem Abbruch der Jamaika-Verhandlungen positionieren sich viele SPD-Spitzenpolitiker und auch der mächtige NRW-Landesverband dergestalt, dass die Fortsetzung der Großen Koalition von der Einführung der so genannten Bürgerversicherung abhängig gemacht wird. Eine Bürgerversicherung ginge mit der Abschaffung der PKV-Vollversicherung einher und würde bei unseren direkt betroffenen Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Privaten Krankenversicherung unmittelbar über 50.000 Arbeitsplätze kosten und auch darüber hinaus die Existenz einiger Versicherungsunternehmen infrage stellen. Zudem ginge unseren Vertrieben eine wichtige Einkommensgrundlage verloren.

Dabei ist die Bürgerversicherung weder "gerechter" noch würde sie auch nur ein einziges der vielen Probleme im Gesundheitswesen lösen. Vielmehr trägt sie überproportional zur Finanzierung des Gesundheitswesens bei. In zahlreichen Veröffentlichung hat die NAG immer wieder mit den verklärenden Märchen um vermeintliche Ungerechtigkeiten rund um die PKV aufgeräumt. All dies hält die SPD ganz offensichtlich nicht davon ab, an ihrer überideologisierten Idee nicht nur festzuhalten, sondern vielmehr die "Gunst der Stunde" zu nutzen, um ungeachtet aller Kollateralschäden (schlechtere und teureres Gesundheitssystem, Verlust von Arbeitsplätzen etc. ) eine Einführung in den GroKo-Verhandlungen zu erzwingen.

Als Gewerkschaft der Versicherungsangestellten wurde die Neue Assekuranz Gewerkschaft 2010 unter anderem deswegen gegründet, weil eine gewerkschaftliche Alternative fehlte, die sich ohne wenn und aber zum Erhalt der Privaten Krankenversicherung bekennt und dafür wirkt. Seither bringen wir uns sehr engagiert gegen die so genannte Bürgerversicherung ein und haben bereits unsere vielfältigen Kontakte neu aktiviert. Zudem haben die Vorsitzende unseres Vorstands Waltraud Baier und der Vorsitzende des Gewerkschaftsrats Marco Nörenberg eine online-Petition mit dem im Betreff genannten Ziel gestern gestartet.

Wir bitte alle Mitglieder, diese Petition nicht nur zu unterschreiben, sondern in möglichst großem Umfang Freunde, Familie und Bekannte zu bitten, dies ebenfalls zu tun. Als Patient wäre jeder von der Einführung einer Bürgerversicherung durch steigende Beiträge und eine schlechtere Versorgung betroffen. Die Argumente pro Bürgerversicherung sind längst mehrfach entkräftet, anders als unsere Argumente dagegen. Wer sich mit der Diskussion nochmals vertieft vertraut machen möchte, kann dies auf unserer Homepage (www.neue-assekuranz-gewerkschaft.de) in der Rubrik PKV tun oder auch bei unseren sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen der Betriebsratsinitiative "Bürgerversicherung? Nein danke!".

Gern könne Sie auch Nachfragen oder vermeintliche Argumente der Bürgerversicherung an uns weiterleiten, wir unterstützen Sie gern argumentativ. Lange schon nicht mehr war die Gefahr der Einführung einer Bürgerversicherung und damit die Gefährdung von zigtausend Arbeitsplätzen und von Vertriebseinkommen so akut. Bitte unterstützen Sie uns im Kampf gegen die Bürgerversicherung und unterzeichnen sowie verbreitern unsere Petition.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Neue Assekuranz Gewerkschaft

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-buergerversicherung-als-preis-fuer-die-fortsetzung-einer-grossen-koalition

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