NAG erhöht den Druck auf die Vorstände

Arbeitskampf bei Verkauf der Lebensversicherungsbestände in Planung!

Gießen, 28.November 2017 – Mit großer Verärgerung haben die Gremien der Neuen Assekuranz Gewerkschaft auf die immer weiter voranschreitenden Verkaufsplanungen von Lebensversicherungsbeständen durch große Konzerne, namentlich der ERGO und der Generali, reagiert. „Die Branche schafft es dieser Tage im Vorbeigehen, ein durch vorangegangene Management-, Vertriebs- und Verwaltungsgenerationen mühsam aufgebautes Vertrauen zu erschüttern!“ führt Tobias Münster, Vorstandsvize der Gewerkschaft aus.

Nicht im Unternehmen verhaftete Manager wie bei der ERGO, bei der „die Vorstände im Schnitt auf eine Unternehmenszugehörigkeit von weniger als einer Handvoll Jahren“ kämen oder die wie die Generali aus dem Ausland geführt werden, scheinen sich der Sensibilität ihres Handelns nicht bewußt. „Da tanzt der Elefant im Porzellanladen Tango“, so der Gewerkschafter. Die Altersversorgung von über 10 Millionen Kunden dürfe nicht verkauft werden wie ein Gebrauchtwagen.

Für den ERGO-Konzern hat die NAG eine Haustarifkommission gebildet und eine offene Auseinandersetzung angekündigt. „ Bleibt der Vorstand bei seinem Kurs, der die Kunden verrät und verkauft, den Vertrieben in den Rücken fällt und die Beschäftigten ins Risiko stellt, werden wir unsere Mitglieder zum Arbeitskampf aufrufen“, stellt Münster klar. Die hierfür nötigen Beschlüsse seien gewerkschaftsintern herbeigeführt worden.

Im Rahmen einer „NOT FOR SALE!“-Aktion haben am vergangenen Freitag Hamburger Beschäftigte 1.000 Luftballons mit Protestpostkarten an die Vorstände auf die Reise geschickt, nachdem bereits am 6. Oktober über 1.000 Beschäftigte demonstriert und eine online-Petition der Gewerkschaft in weniger als drei Wochen über 5.000 Unterschriften erreicht hatte.

„Da sind renditegierige Geisterfahrer unterwegs“, sagt Münster mit Blick auf die Vorstände, die mit ihren Planungen auch innerhalb der Konzerne völlig isoliert seien. Es werde nicht lange dauern, bis bisher nur zaghaft betriebene Initiativen in der Politik intensiviert würden, nach denen der Privaten Versicherungswirtschaft die ergänzende Altersversorgung der Bevölkerung nicht mehr anvertraut werden dürfe. „Es ist fünf vor 12. Wir fordern die Vorstände auf, diesem Treiben ein Ende zu bereiten, bevor der Kollateralschaden für die Branche nicht mehr reparabel ist!“

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NAG warnt GroKo-Parteien vor „Versündigung am Gesundheitswesen“

Lieber Neuwahlen als die Bürgerversicherung!

Gießen, 27.November 2017 – Nachdem sich führende SPD-Politiker und der SPD-Landesverband NRW für die Einführung der Bürgerversicherung als Voraussetzung für die Fortsetzung der Großen Koalition im Bund ausgesprochen haben, mahnt die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) zur Umsicht in dieser hektischen Zeit.

"Offensichtlich meint die SPD, die Situation nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen für die Einführung der Bürgerversicherung missbrauchen zu können", sagt Waltraud Baier, Vorsitzende der NAG. Das sei Taktieren am Wählerwillen vorbei. "Die Parteien, die sich im Wahlkampf für eine Bürgerversicherung ausgesprochen haben, sind in der parlamentarischen Minderheit". Auch die CDU als Mehrheitspartei einer etwaig fortgesetzten Großen Koalition sei programmatisch dagegen.

Baier weist darauf hin, dass unabhängigen Studien und eigenen Recherchen der NAG zufolge mit der Einführung einer Bürgerversicherung kurzfristig über 50.000 Arbeitsplätze in der Privaten Krankenversicherung verlorengingen, "langfristig würden sogar deutlich über 100.000 Menschen ihren Job verlieren".

Dabei würde die Gesundheitsversorgung durch den mit der Bürgerversicherung einhergehenden Fortfall der PKV-Vollversicherung nicht besser, sondern unmittelbar schlechter. Denn die PKV trägt überproportional zur Kostendeckung im Gesundheitswesen bei, ist nicht auf staatliche Unterstützung bei Defiziten angewiesen und zahlt auf ihre Erträge Steuern.

"Weite Teile der Gesundheitsversorgung würden im Zuge der Einführung einer Bürgerversicherung in die Knie gehen", schildert Baier. Die Folgen wäre eine schlechtere und teurere Versorgung der Bevölkerung. "Und das alles einer überideologisierten Idee zuliebe, von der selbst die Befürworter wesentliche Antworten schuldig bleiben, wie das Modell überhaupt funktionieren soll". Weltweit wäre das funktionierende duale System im Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung als vorbildlich anerkannt.

Die Bürgerversicherung löse keines der vielfältigen Probleme im Gesundheitswesen, löst aber neue aus, so die Gewerkschafterin. "Deshalb appellieren wir an die GroKo-Parteien, dieses Thema schnell zu den Akten zu legen und sich den vielen realen Herausforderungen in Deutschland zuzuwenden." Für die Fortsetzung der GroKo wäre die Bürgerversicherung ein zu hoher Preis. "Neuwahlen wären dann besser als diese erpresste Versündigung an unserem Gesundheitswesen."

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ERGO Leben Klassik – Not for sale!

Online-Petition gegen den Verkauf der Lebensversicherungsverträge erreicht weit vor der Zeit Sammelziel von 5.000 Unterschriften

Gießen, 07.November 2017 - Betriebs-, Aufsichtsräte und die Vermittlervereinigung haben Mitte Oktober gemeinsam mit der NAG eine Online-Petition gegen den Verkauf der Lebensversicherungsverträge gestartet. Adressat ist Konzernchef Dr. Markus Rieß. Die Initiatoren haben das Sammelziel mit ambitionierten 5.000 Unterschriften für Januar 2018 ausgegeben. Nun wurde diese Anzahl schon nach weniger als drei Wochen erreicht!

"Als größter Verkaufsinteressent sehen wir die ERGO als hauptverantwortlich für den schweren Imageschaden, den die Versicherungsbranche derzeit im Begriff zu erleiden ist", sagt Tobias Münster, stellvertretender Vorsitzender der NAG. Viele Kunden sehen sich in Ihrem Vertrauen in die Lebensversicherer, die gegenüber ihnen teils lebenslange Versprechen abgegeben haben, erschüttert. Dieses schwindende Vertrauen trifft ungerechtfertigt auch die Vertriebe, die über Jahrzehnte Überbringer dieser Versprechen waren.

Die Wucht der Beteiligung an der Online-Petition verbunden mit Äußerungen von persönlichen Befürchtungen und Darstellung folgerichtiger Auswirkungen sei für sich schon ein starkes Signal. Aber auch die strikte "Wir verkaufen nicht" Positionierung zahlreicher Wettbewerber mache deutlich, dass der ERGO-Vorstand mit seinen Verkaufsplanungen gegen die Interessen nicht nur der unmittelbar betroffenen Beschäftigten, sondern auch der Kunden und Vertriebe agiert. Unternehmerisch sei das Harakiri, sagt Münster.

"Der Vorstand kann nicht mehr an der Realität vorbei: Er hat sich heillos vergaloppiert und muss den Verkaufsprozess sehr schnell beenden", fordert der Gewerkschafter. Da die Themenstellung weit über die beteiligten Unternehmen hinausgehe, habe die NAG Kontakt zum Branchenverband GDV aufgenommen, um in einen Dialog darüber einzutreten, wie dem flächendeckenden Imageschaden begegnet werden kann.

Dieter Schollmeier, Vorsitzender des Verbandes der selbständigen Versicherungskaufleute e. V. unterstreicht als Mitabsender der Petition die verheerenden Auswirkungen eines möglichen Verkaufes der Lebensversicherungen: "Das Votum der Ausschließlichkeitsorganisation ist eindeutig: Ein Verkauf ist keine Option. Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unseres Konzerns, den Mutterkonzern Munich Re mit eingeschlossen, ginge auf breiter Front verloren. Wir sind daher der festen Überzeugung, dass die Sondierungsgespräche im Ergebnis den mit dem Ergo Strategie Programm eingeschlagenen Weg bestätigen werden."

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NAG macht gegen Verkauf der Ergo Leben mobil

ERGO-Betriebsräte und die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) machen gegen den geplanten Verkauf der Lebensversicherungstöchter des Düsseldorfer Konzerns mobil.

Am Freitag hat der Betriebsrat des Ergo Standortes Hamburg im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung scharfe Kritik an den Verkaufsplänen, betreffend die klassischen Lebensversicherungen mit Garantien, und der hinterlistigen Vorgehensweise des Ergo Vorstands geübt.

Rund 1.000 Beschäftigte folgten im Anschluss dem Aufruf der Neuen Assekuranz Gewerkschaft (NAG) und nahmen in der City Nord an einer Protestkundgebung unter dem Motto "Ergo Leben - Not for Sale!" teil. NAG Vorstandsvize Tobias Münster kündigte den massiven Widerstand der NAG an.

"Jahrzehntelange Finanzbeziehungen mit den Kunden der Ergo dürfen nicht wie ein klappriger Gebrauchtwagen an Hedgefonds oder chinesische Investoren verramscht werden!", so der Gewerkschafter. Den Beschäftigten habe der ERGO Vorstand beim erst kürzlich erfolgten Wechsel in die neu gebildeten Organisationseinheiten der Leben Klassik einen Wachstumspfad innerhalb der Ergo versprochen und einen zeitnahen Verkauf ausgeschlossen.

Nun sei der Fuchs im Hühnerstall noch vor der Tat ertappt worden. Ergo Chef Rieß sieht sich dem massiven Vorwurf fehlender Aufrichtigkeit und gebrochener Versprechen ausgesetzt. "Käme es zum Verkauf, würde das kürzlich geäußerte "starke Bekenntnis zur Leben Klassik innerhalb der Ergo" den Kapitalinteressen gieriger Finanzjongleure geopfert" so Münster. Die Belegschaften fühlten sich verraten und verkauft.

Weitere Aktionen bis hin zum massiven Widerstand seien wahrscheinlich.

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Bundesvorstandsmitglied von ver.di widerspricht sich selbst

Der Bundeskongress von ver.di hat die Forderung nach Einführung einer Bürgerversicherung beschlossen. Damit verbunden ist die Abschaffung der PKV-Vollversicherung, die zum massiven Verlust von Arbeitsplätzen im Innendienst und Außendienst führt. Ver.di selbst geht gemäß ihrer Homepage Ende Juni von bis zu 51.000 Arbeitsplätzen aus. "Das Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister bestätigt in seinem Interview mit dem Versicherungsjournal den Verlust von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig erklärt er, dass eine Reform der Krankenversicherung nicht zur Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen führen darf. Wie sich dieser Widerspruch auflösen lässt, hat er nicht ausgeführt" führt Waltraud Baier, Vorsitzende der Neuen Assekuranz Gewerkschaft aus. So lange ver.di an ihrer Forderung nach einer Bürgerversicherung und der Abschaffung der PKV-Vollversicherung festhält, nimmt sie die Vernichtung von Arbeitsplätzen in Kauf. Daran ändern auch nach Auffassung der NAG Transformationsprozesse bzw. sogenannte sozialverträgliche Lösungen nichts.

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